Der Gesetzentwurf zur Krankenhausreform, dem sogenannten Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG), steht und wird aktuell im Bundestag diskutiert. Es sind Verbesserungen dieser Reform – nicht nur von Bayerns Gesundheitsministerin Gerlach gefordert. Welche Verbesserungen im Gesetzentwurf vorgenommen und wann die Krankenhausreform letztlich in Kraft tritt, ist bisher nicht abzuschätzen. Die Gemeinnützige Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg (GKG) will nicht abwarten und auch nichts dem Zufall überlassen. Deshalb hat der Geschäftsführer, Herr Udo Kunzmann, den Aufsichtsrat und die Fraktionsvorsitzenden aller Parteien zu einer Informationsveranstaltung mit dem Titel „GKG – Strategie 2035“ eingeladen.
Die GKG führt zwei Kliniken der Grund- und Regelversorgung in Scheßlitz und Burgebrach zur Versorgung der Bevölkerung des Landkreises mit insgesamt 258 Betten. Schon in den letzten Jahren wurden Schwerpunkte in der Behandlung herausgearbeitet und umgesetzt. So konnte die Fachabteilung Geriatrie in Scheßlitz, die Kardiologie in Burgebrach wie auch die Fachabteilung für Psychosomatik, deren Bettenanzahl zum 01.01.2024 um 10 Betten auf 40 erhöht werden konnte, erfolgreich etabliert werden. Ebenso fand mit den MVZs und deren Praxen eine ambulante Anbindung bzw. Versorgung aller Fachabteilungen statt. Die Kliniken wie auch die Pflegeheime genießen eine hohe Akzeptanz und Inanspruchnahme. Die Fallzahlen haben sogar, im Gegensatz zum bundesweiten Trend, das Vor-Corona-Niveau überschritten, trotzdem sind die Kliniken defizitär, wie nahezu alle Kliniken in Oberfranken. „Es sind die äußerst schwierigen politischen Rahmenbedingungen auf Bundesebene und das große Thema des Arbeitskräftemangels“, führt Kunzmann dazu an.
Wichtigkeit der GKG als medizinischer Versorger
Die aktuelle Bettendichte in der Region Bamberg/Forchheim liegt deutlich unter dem Bundesdurchschnitt und dies in Landkreisen und Städten, die zum einen steigende Bevölkerungszahlen haben und zum anderen deutlich altern. Das Alter spiegelt sich auch bei der Anzahl der Patient*innen in den Kliniken der GKG wider. So sind die meisten Patienten über 65 Jahre alt. Die Marktanteile der GKG, bezogen auf alle Fälle in Oberfranken, liegen in der Allgemeinchirurgie bei knapp 15% in der Inneren Medizin bei ca. 9,5 % und in der Psychosomatik und Psychotherapie bei fast 19%.„Dies sind eindeutige Zahlen, sie zeigen das Potenzial aber auch die Wichtigkeit, die die GKG als medizinscher Versorger im Landkreis einnimmt.“, so Geschäftsführer Udo Kunzmann.
Die Zukunft
Die Behandlungsfallzahlen werden in den Kliniken im Bereich Bamberg um 6% bis 2027 und bis 2032 sogar um 14% steigen. Dazu werden noch weitere Patient*innen kommen, die in anderen Regionen aufgrund von Schließungen von Kliniken keine Therapie mehr erhalten. Ebenso wird die Bevölkerung des Landkreises weiter anwachsen und immer älter werden. Diese Menschen müssen versorgt werden, sind sich Landrat Johann Kalb als auch der Geschäftsführer Udo Kunzmann und der Aufsichtsrat einig.
Um die Versorgung der Bevölkerung in der Region zu gewährleisten, wird die GKG bis Ende 2024 ein Strategiekonzept mit Unterstützung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Baker Tilly erstellen, in dem alle möglichen äußeren und inneren Einflüsse Berücksichtigung finden. Ziel ist es, einen Fahrplan zu erarbeiten, um die aktuellen Herausforderungen zu meistern und sich zukunftsgerichtet erfolgreich aufzustellen. Für die Umsetzung ist die Unterstützung des Gesellschafters notwendig und diese ist auch gegeben, so Landrat Kalb.
„Eine strategische Aufstellung ist wichtig und wir stehen in der politischen Verantwortung im nahen Schulterschluss diese Maßnahmen zu bewerben.“, betont Landrat Kalb.