Nicht nur schwere Traumata, sondern auch andere belastende Lebenserfahrungen, wie z. B. Verlusterfahrungen durch Todesfälle oder Trennungen, Erkrankungen, Verletzungen oder auch Konfliktsituationen (z. B. am Arbeitsplatz), können zu seelischen Belastungen und Problemen führen. Hier spricht man von einer Anpassungsstörung. Die Bewältigung der zugrundeliegenden belastenden Erfahrungen gelingt nicht und es kommt zur Entwicklung von Krankheitssymptomen.
Neben depressiven Symptomen kommt es zum Auftreten von Ängsten, Anspannung, Gefühlen von Ärger und Gereiztheit oder auch zu Schmerzen, die nur teilweise eine körperliche Ursache haben. Auch Erschöpfungszustände spielen oft eine Rolle. Anpassungsstörungen können auch in andere Krankheitsbilder übergehen (z. B. Depression, Angststörungen, Posttraumatische Belastungsstörung oder sogenannte somatoforme Störungen).
Nach einer angemessenen, ausführlichen Diagnostik geht es in der Behandlung um die Bearbeitung der aktuellen Belastungssituation und eine Stärkung eigener Handlungsmöglichkeiten. Oft werden hier jedoch auch vorbestehende Konfliktfelder und -themen deutlich, die in der jetzigen Situation eine Bewältigung erschweren. Die vielfältigen Therapieangebote im stationären Behandlungssetting können dann eine Veränderung ermöglichen. Bei sehr akuter Zuspitzung der belastenden Symptomatik kann eine stationäre Kriseninterventionsbehandlung notwendig sein, in deren Rahmen es um eine erste Stabilisierung, eine Verbesserung der erlittenen akuten Verschlechterung der Symptomatik und die Eröffnung eines Raumes für eine weitere ambulante Behandlung gehen sollte.